Die "Übersäuerung"
Natürlich braucht unser Körper auch gute Säurebildner, deshalb spricht man auch vom Säure-Basenhaushalt, der im Gleichgewicht bleiben sollte. Wenn man das Gefühl hat "übersäuert" zu sein, kann man das an vielen Symptomen feststellen. Aber klären wir doch erstmal den Begriff Übersäuerung: Hier spricht man medizinisch von einer Azidose. Eine akute, oder eine chronische. Die akute Azidose ist lebensgefährlich, muss sofort medizinisch behandelt werden und gehört nicht in die Hände von Ernähungsberatern, Heilpraktikern oder ähnlichen Kompetenzen! Wir beschäftigen uns hier mit der "chronisch latenten Azidose" (CLA), ein schleichender Prozess der Übersäuerung in Körperzellen und Organen. Sobald also die Basen, die die Säuren neutralisieren sollen aufgebraucht sind, spricht man von einer CLA.
Symptome
Organe können auf unterschiedlichem Weg ihren "Kummer" ausdrücken:
schnelle Erschöpfung, Müdigkeit und Abgeschlagenheit
Konzentrationsprobleme, niedrige Stressresistenz, Reizbarkeit, Sodbrennen, unreine Haut, brüchige Nägel, Gelenkschmerzen, Gewichtszunahme.
"KEINE KRANKHEIT KANN IN EINEM BASISCHEN MILIEU EXISTIEREN - NICHT EINMAL KREBS." DR. OTTO WARBURG (erhielt 1931 den Nobelpreis der Medizin für seine bahnbrechenden Erkenntnisse in der Krebsforschung)
Diagnose...
Teststreifen? Den PH-Wert im Urin zu messen, ist meist nur eine Momentaufnahme darüber, wieviel saure Substanzen im aktuellen Urin herausgespült werden. Je nach Tageszeit (morgens ist der PH eher niedrig, weshalb viele Berater vorschlagen morgens zu testen um Kunden zu "beweisen" wie "kritisch" der Zustand ist...). Aber auch je nach Nahrungsaufnahme, Medikamenteneinnahme oder Erkrankungen wird der ph-Wert schwanken. Dies sagt also nichts konkretes über die Werte der Organe, des Bindegewebes, oder gar des Blutes aus.
Hier ist das Bauchgefühl gefragt: Wie ging es mir früher / heute, was hat sich verändert, wie ernähre ich mich und wie geht es mir nach dem Genuss verschiedener Lebensmittel? Habe ich oben genannte Symptome?
Man trifft ganz bestimmt eine gute Entscheidung, seine Ernährung zu überdenken.
Nach dem Genuss welcher Nahrungsmitteln geht es mir gut, bzw. schlecht? Verändert sich mit den für mich passenden Nahrungsmitteln etwas an meinem Wohlbefinden, an meinem Gewicht, meiner Haut, meiner Verdauung (angefangen an der Speiseröhre, die weniger "brennt"), oder an meinem "Nervenkostüm"?
Ist es es wert, diese gute Ernährungsform weiter zu verfolgen, individuell für mich anzupassen?
Lösung: Die Basenbalance...
Sich wie beim Basenfasten 100% basisch zu ernähren ist nur für einen bestimmten Zeitraum sinnvoll. Der Körper braucht ebenso säurebildende Lebensmittel wie basische. Im Idealfall ist es ein Verhältnis von 70% basischen Lebensmitteln zu 30% säurebildenden.
So wird die ganze Sache dann nämlich auch noch alltagstauglich und mehr als genussvoll ;-)
Ganz ehrlich, nie mehr Pasta, Wein & Co genießen zu dürfen, ist keine Option für mich, aber ein ausgewogenes Verhältnis von säure-basenbildenden Lebensmitteln auf dem Speiseplan zu haben ist kein Problem, es ist reine Gewohnheit.
Wenn man erst einmal weiß, was im Körper passiert wenn man sich zu säurehaltig ernährt, möchte man es sich dauerhaft doch garnicht mehr antun.
Die Lösung ist also, sich vorwiegend basisch über den Tag zu ernähren. Das könnte z.B. so aussehen:
> auf jedem Teller / zu jeder Mahlzeit einen Anteil von ca. 70% basischer Zutaten
oder
> 2 basische Mahlzeiten (z.B. Frühstück & Mittagessen), und eine "normale / gemischte" (z.B. Abendessen), was mein Favorit ist.
Von der Theorie zur Praxis
Um ein gutes System in deine Ernährung, bzw. die deiner Familie zu bringen, macht es Sinn, erst einmal 1 Woche Basenfasten durchzuziehen. So bringst du deinen Säure-Basenhaushalt erst einmal ins Gleichgewicht und lernst gleichzeitig, wie die basische Küche funktioniert und wie lecker sie schmecken kann. Danach kommt das softere Programm, die Basenbalance. Hier fahren wir das Programm: 2 x tgl. eine vorwiegend basische Mahlzeit (z.B. Frühstück & Mittagessen) und eine gemischte/gewohnte Mahlzeit (Abendessen).